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Die Mehrheit der Bundesbürger lebt ungesund

An der Studie „Wie gesund lebt Deutschland?“, die im Auftrag der Deutschen Krankenversicherung (DKV) vom Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln durchgeführt wurde, nahmen insgesamt 3.032 Personen teil. Gefragt wurde nach dem Ess- und Bewegungsverhalten und dem Leben im Alltag.

Laut den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) lebt man gesund, wenn man

  • sich 150 Minuten pro Woche moderat bewegt,
  • sich vollwertig ernährt,
  • nicht raucht,
  • nur gelegentlich Alkohol (300 ml Bier oder 200 ml Wein) zu sich nimmt und
  • Stress mit Geselligkeit, Sport, Musik und Büchern entgegen wirkt.

Im Vergleich zur letzten Studie im Jahr 2010 hat das Übergewicht bei Menschen im jungen und mittleren Alter deutlich zugenommen. Die Ernährung ist hier in vielen Fällen unausgewogen und die körperliche Aktivität minimal. Der Anteil der Menschen mit Übergewicht ist von 44 auf 46 Prozent gestiegen. Jeder Zweite achtet beim Essen nicht genug auf Abwechslung. Dabei halten knapp 80 Prozent der Befragten Übergewicht für „ein großes gesellschaftliches Problem“. 74 Prozent sprechen sich deshalb auch für die Einführung des sogenannten Ampelsystems zur Lebensmittelkennzeichnung aus. Dieses von der Lebensmittelindustrie meist abgelehnte Kennzeichnungssystem soll Bürgern eine leichtere Einschätzung der jeweiligen Lebensmittelinhaltsstoffe vor allem aber der Anteile von Zucker, Fett und Salz geben.

54 Prozent der Studienteilnehmer bewegen sich nach eigenen Angaben ausreichend. 2010 waren es noch 60 Prozent. Fast 30 Prozent der 30- bis 45-Jährigen gaben an, in der Freizeit gar nicht körperlich aktiv zu sein. Als Gründe nannten sie das Autofahren, Arbeiten am Computer und das „Austoben“ in sozialen Netzwerken am Computer in der Freizeit. Zudem arbeiten immer mehr Menschen in Berufen, in denen keine körperliche Aktivität gefordert wird und auch nicht möglich ist. Ältere Menschen bewegen sich dagegen wieder häufiger. Sechs von zehn Befragten ab 65 Jahre erreichen die Mindestanforderung von 150 Minuten pro Woche, mehr als in jeder anderen Altersgruppe.

Übergewicht schlägt sich auch auf die Psyche nieder. Viele der Befragten (20 Prozent) klagten über Antriebslosigkeit und depressive Verstimmung. Bei Menschen über 65 Jahren kommen zunehmend Schlafprobleme dazu. Gut fünf Prozent dieser Altersgruppe gaben an, mindestens dreimal pro Woche auf Schlafmittel zurückzugreifen. Aber: Auch jeder Zweite der über 65-Jährigen fühlt sich vital und energiegeladen. Die Studie zeigt weiter auf, dass Menschen mit einem guten Einkommen und hohen Bildungsstand ausgeglichener sind als Menschen mit geringerem Verdienst und Bildungsstand.

Positiv ist die Entwicklung bei der Zahl der aktiven Raucher. Ihre Zahl hat sich von 25 auf 22 Prozent verringert. Auch beim Alkoholkonsum sind die Bundesbürger zurückhaltender geworden. So ist nun nur noch bei 16 statt 19 Prozent der Befragten ein ungesunder Alkoholgenuss aufgrund ihrer Selbsteinschätzung zu verzeichnen.

Betrachtet man das Gesundheitsverhalten in den verschiedenen Bundesländern, zeigen sich Rostock und Schwerin besonders gesundheitsbewusst. Rund 18 Prozent der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern erfüllen die Empfehlungen von WHO und DGE, ernähren sich also ausgewogener, trinken weniger Alkohol und sind entspannter. Auf den nächsten Plätzen folgen Niedersachsen und Thüringen (beide 14 Prozent), und Sachsen und Schleswig-Holstein mit jeweils 13 Prozent. Das Schlusslicht im Ländervergleich bildet Baden-Württemberg. Hier gaben nur 9 Prozent der Befragten an, einen gesunden Lebensstil zu führen.

Mit Blick auf das Ergebnis der Studie forderte Clemens Muth, Vorstandsvorsitzender der DKV, dass die Aufklärung gegen Übergewicht und Bewegungsmangel den gleichen gesellschaftlichen Stellenwert brauche wie die AIDS-Prävention. Auch Ärzte, Arbeitgeber und die Krankenversicherungen müssten sich hier ihrer Verantwortung stellen.


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